Freitag, 30. November 2012

Am Sonntag ist 1. Advent








Es ist Advent

Im Tale sind die Blumen nun verblüht
Und auf den Bergen liegt der erste Schnee.
Des Sommers Licht und Wärme sind verglüht
In Eis verwandelt ist der blaue See.
Wie würde mir mein Herz in Einsamkeit
Und in des Winters Kälte angstvoll gehen
Könnt ich in aller tiefen Dunkelheit
Nicht doch ein Licht in diesen Tagen sehn.
Es leuchtet fern und sanft aus einem Land
Das einstens voll von solchen Lichtern war
Da ging ich fröhlich an der Mutter Hand
Und trug in Zöpfen noch mein braunes Haar.
Verändert hat die Welt sich hundertmal
In Auf und Ab - doch sieh, mein Lichtlein brennt!
Durch aller Jahre Mühen, Freud und Qual
Leuchtet es hell und schön: Es ist Advent!

(Friedrich Wilhelm Kritzinger 1816-1890)




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