Freitag, 9. November 2012

Westwärts an der Aare am 8. November 2012

Warm eingepackt war ich gestern bei leicht nebligem Wetter der Aare entlang geradelt. Kurz vor dem Nachhauseweg hat sich die Sonne doch noch gezeigt.

 Die Bäume werden langsam kahl

 Ginkgobaum



An Mutter Erde

Sie woll` n mich umgarnen, sie wollen mich fortreissen —
aber ich werfe mich an deine heilige Brust, Mutter Erde ...
Mit weiten Händen greif ich in deine Schollen,
mit tiefen Zügen schlürf` ich den herben Duft deiner Kräuter ...
Nein, Du verlassest mich nicht
du nährst mich, du stärkst mich,
dass die bösen Geister mich lassen müssen,
und ich hoch und heiter wieder des Weges wandere, den ich mir kor.
Dafür will ich dich auch ohn End
ohn Ende lieben und preisen ...
Und wenn du mich einst vom Strahl der Sonne zurückheischst
dann will ich mein Haupt still in deinen Schoss betten ...
Und du wirst meinen Schlummer behüten
von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Christian Morgenstern, 1871-1914








Im Herbst

Der schöne Sommer ging von hinnen
der Herbst, der reiche, zog ins Land.
Nun weben all die guten Spinnen
so manches feines Festgewand.
Sie weben zu des Tages Feier
mit kunstgeübten Hinterbein
ganz allerliebste Elfenschleier
als Schmuck für Wiese, Flur und Hain.
Ja, tausend Silberfäden geben
dem Winde sie zum leichten Spiel
die ziehen sanft dahin und schweben
ans unbewusst bestimmte Ziel.
Sie ziehen in das Wunderländchen
wo Liebe scheu im Anbeginn
und leis verknüpft ein zartes Bändchen
den Schäfer mit der Schäferin.

(Wilhelm Busch)






Die drei Alter der Natur.
Leben gab ihr die Fabel, die Schule hat sie entseelet
Schaffendes Leben aufs neu gibt die Vernunft ihr zurück.

Friedrich von Schiller, 1750-1805




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